Montag, 7. Februar 2011

Bilder der Seele


Sie träumen seltsame Dinge, die Sie nicht verstehen können? Oder Sie fühlen einen besonderen Bezug zu Bildern, die Sie sehen? Z.B. zum „Schrei“ von Munk? Oder zu Bildern, in denen besonders viel Gold verwendet wurde, wie in den Bildern von Klimt? Das ist ein Grund aufmerksam hinzusehen, denn jedes Bild und jeder Traum, der uns beeindruckt, ist eine Mitteilung unseres Nicht-Bewussten. 

Unser Nicht-Bewusstes spricht nicht nur in Gefühlen, durch Geschehnisse im Alltag oder durch körperliche Symptome, es spricht auch über Bilder mit uns. Die Aussage von Bildern ist komplex und daher kommt sie dem Wesen des Nicht-Bewussten sehr entgegen. Bilder unserer Seele erreichen uns in den unterschiedlichsten Arten. Es können Assoziationen sein, welche wir im Alltag haben oder Zukunfts-Visionen. Manchmal malen wir Bilder, die genau den Ausdruck darstellen, den unser Nicht-Bewusstes uns vermitteln will. Oder wir träumen in Tag- und Nachtträumen und die Bilder werden zu Bilderfolgen.

Träume erscheinen uns manchmal besonders wirr. Und zum Teil wirken sie so bedrohlich und bedrückend, daß wir versuchen, sie so schnell wie möglich wieder zu vergessen. Besser wäre es jedoch, sie aufzuschreiben, denn sie sind direkte Mitteilungen unseres Nicht-Bewussten an uns. Vergessen und verdrängen wir diese Mitteilungen, geht unser Nicht-Bewusstes davon aus, daß wir auf diesem Wege nicht mit ihm kommunizieren möchten. Und sucht sich andere Wege: über Geschehnisse im Alltag, über körperliche Symptome, über Gefühle. Notieren wir uns ihre Inhalte jedoch, so versteht unser Nicht-Bewusstes, dass wir interessiert sind und es fährt fort, auf diesem Wege mit uns zu sprechen.

Wie ein Bild speichert das Nicht-Bewusste jede kleinste Situation unseres Lebens ab. Es registriert alle Formen, Farben, Gerüche, Laute, alle Gefühle, die mit einer Situation verbunden waren. Das Alter, welches wir zum Zeitpunkt des Geschehens hatten, die Umwelteinflüsse, die auf uns einwirkenden Gefühle der Umwelt, die Blicke, die Worte. Die Atmosphäre der Situation, bis hin zum Muster der Tapete – einfach alles. Während wir selbst in unserer bewussten Erinnerung viele Details gar nicht wahrnehmen, oder mit der Zeit vergessen, vergisst das Nicht-Bewusste nichts. Sie ruhen in den Tiefen unserer nicht-bewussten Psyche und können bei Bedarf wieder erinnert werden. Die Komplexität dieser Daten läßt sich in einem Bild viel umfassender einfangen, als es mit Worten möglich wäre. Das ist der Grund, warum das Nicht-Bewusste auch in Bildern spricht – in Bildern, die alle Dimensionen und Sinne einer Situation erfassen.

In der Nacht verarbeiten wir Ereignisse des Tages und der Vergangenheit. Obwohl wir jede Nacht träumen, erinnern wir die meisten Träume nicht. Und dies ist auch nicht nötig, denn häufig kamen wir einfach aus Zeitgründen nicht dazu, Ereignisse des Tages bewusst zu verarbeiten, weil das Bewusstsein mit anderen Dingen beschäftigt war. Aber wir hätten sie bewusst verarbeiten können, weil wir bereits ein Verhalten des Umgehens damit entwickelt haben. Diese Eindrücke verarbeiten sich in der Nacht, wenn wir schlafen.

Anders verhält es sich mit Träumen, welche wir erinnern. Bei diesen Trauminhalten wendet sich das Nicht-Bewusste an uns und möchte uns mitteilen, was uns gerade innerlich bewegt. Und es benötigt unsere Meinung, wie wir uns zukünftig zu diesem Thema verhalten möchten. In alter Weise? Oder auf eine neue Art, welche unserer heutigen Reife und unseren heutigen Fähigkeiten entspricht? Das Nicht-Bewusste bittet um eine Entscheidung.

Die Bilder des Nicht-Bewussten entsprechen Erzählungen. Sind sie bedrohlich, so erzählt uns das Nicht-Bewusste, wie bedrohlich wir eine Situation z.B. als Kind empfunden haben. Fühlen wir uns hilflos in einem Traum, so berichtet uns das Nicht-Bewusste, daß wir uns in dieser speziellen Situation der Vergangenheit hilflos oder angsterfüllt gefühlt haben. Erscheinen Träume wirr, so erzählen sie, daß uns die Gesamtheit einer Situation verwirrt hat. Es spricht also nicht von einer Einschätzung einer Situation in Bezug auf unsere heutige, erwachsene und bewusste Persönlichkeit, sondern es berichtet über Gefühle, welche wir in einer vergangenen Situation empfanden, als wir uns außer Stande sahen, adäquat darauf zu reagieren.

Betrachten wir die Bilder unseres Nicht-Bewussten als Berichterstattung aus der Vergangenheit, so wird plötzlich das, was bisher gefährlich, seltsam oder angsterregend erschien, zu einer interessanten Erzählung, durch welche wir erfahren können, wie wir uns einstmals fühlten, als wir noch zu jung, schwach oder überfordert waren, um ein Ereignis aus eigener Kraft bewältigen zu können. Durch Träume, Bilder und visuelle Eindrücke erfahren wir, was uns derzeit innerlich stark beschäftigt und in welcher Angelegenheit wir nach einem neuen Weg des Verhaltens suchen, welcher der heutigen Lebensreife und unserem heutigen, erwachsenen Umgang mit dem Leben gerecht wird. Auch durch die Bilder unserer Seele fordert uns unser Nicht-Bewusstes auf, alte durch neue Verhaltensmuster zu ersetzen. Und erbittet unsere bejahende Zustimmung.

In meinen Workshops „Sprache des Nicht-Bewussten“ und „Psychologische Homöopathie“ lehre ich die Bildsprache der nicht-bewussten Psyche. Sie vermittelt ein Verständnis für die Komplexität des Nicht-Bewussten und für dessen konstruktive, liebevolle und einfach verständliche Sprache.

Heilerisch Interessierten  biete ich in der Ausbildung „Psyche&Homöopathie“ die von mir entwickelte, ganzheitliche Therapiemethode in der Sprache des Nicht-Bewussten tiefgreifend zu erlernen und selbst in der Sprache des Nicht-Bewussten zu therapieren. Informieren Sie sich auf der Homepage www.psyche-und-homoeopathie.de

2 Kommentare:

  1. Sehr interessanter Artikel. Werde ernsthaft überlegen, mich bei einem Ihrer Kurse anzumelden.

    Liebe Grüße nach Hamburg
    Trishia

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  2. Hallo Trishia, willkommen auf meinem Blog.
    Es gibt noch wenige freie Plätze für den Kurs im April. Ich würde mich freuen, Sie dann begrüßen zu können.

    Lieben Gruß
    Helene

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